MotoPiaggio MP6
.... die erste "Vespa"
Mit D´Ascanio erfolgte 1945 die komplette Überarbeitung des Entwurfs MP5 und aus dem hässlichen Entlein wurde ein Schwan. Die so genannten MP6. Dennoch wurden von der „Paperino“ knapp 100 Stück produziert – heutzutage ein ganz rares Gefährt.
Die MP6 aus der Feder von D´Ascanio hatte schon die allseits bekannte Vespa-Form. Das Lastenheft Piaggios war klar definiert: wenig Verbrauch, günstig herzustellen, elegant und zuverlässig. Auch sollte das Gefährt gut zu fahren sein, die Kleidung sollte vor Schmutz geschützt sein und auch die Möglichkeit für einen Passagiersitz haben. D´Ascanio war nicht sonderlich erbaut so etwas Profanes zu konstruieren, war er doch kein Motorrad-Fan. So entwickelte er einige bemerkenswerte neue Ideen im Motorradbereich, wie die komplett kettenlose Antriebseinheit hinten auf einer Schwinge als Kompletteinheit mit Getriebe - das gab es so noch nie. Die Einheit war "gekapselt", um eben den Fahrer vor Öl-Schmutz zu bewahren. Das Vorderrad hat leichte Anlagen eines Flugzeugfahrwerkes mit dem positiven Effekt der Möglichkeit des schnellen Radwechsels; erheblich schneller zu berwerkstelligen als bei einem Motorrad mit der aufwändigen Gabel.
Als die MP6 Piaggio vorgestellt wurde, fiel wohl der berühmte Spruch „es sieht aus wie eine Wespe“ – „sempra una vespa“. Damit war der Markennamen geboren.
Im Vergleich zu den späteren Modellen hatte die MP6 den Bremshebel links, die Hupe unter dem Sattel, auch hatte der Motor noch nicht die Gebläsekühlung. Die Trittbretter waren aus Aluminium hergestellt, auch zierte eine großes Flügelpaar das Beinschild. Alles Reminiszenzen an die Luftfahrt.
Randnotiz …. D´Ascanio schaffte es innerhalb von nur drei Monaten den Motorroller vom Reissbrett zur Produktionsreife zu entwickeln. Auch dies zeigt seine Genialität.